Werbung bestimmt den Alltag eines jeden – und die Welt der Werbung ist stets in Bewegung: neue Methoden, neue Dynamik, neue Techniken. Bei einem Vergleich der Werbewelt von heute mit der von vor 10 Jahren, können zum Teil große Unterschiede festgestellt werden. Eines hat sich in der Werbung im Laufe der letzten Jahre jedoch besonders verändert: die Präsenz von Onlinewerbung. War das Internet früher Großteils ein für die Werbebranche zu vernachlässigender Faktor, so ist sie heutzutage nicht mehr wegzudenken. Doch was bedeutet das für die allgemeine Situation in der Werbebranche? Welche Vor- und Nachteile hat die Onlinewerbung im Vergleich zu ihrem Offlinependant – und umgekehrt? Eine kurze Analyse.
Zahlen und Fakten
Machen wir uns zunächst einmal klar, welchen Stellenwert die Onlinewerbung inzwischen einnimmt. Inzwischen werden nach einer Studie bereits 22 % aller Werbekosten für Onlinewerbung ausgegeben. Zum Vergleich: Die Zeitung macht ca. 18 % aus, Plakate 4 %. Das Fernsehen liegt jedoch weiterhin 38 %. Erstaunlich ist jedoch vor allem auch der Zuwachs der Ausgaben. Allein im Jahr 2012 wurde knapp 12 % mehr für Werbung im Internet ausgegeben als im Vorjahr. Die Werbung erobert das Internet mehr und mehr.
Onlinewerbung auf dem Vormarsch
Wenn man sich einen Überblick über die Onlinewerbewelt verschaffen möchte, stellt sich zunächst die Frage: Was ist die Onlinewerbewelt? Die Antwort ist nicht so einfach zu beantworten. Denn sie ist überall, wo ein Mensch „online ist“. Dies kann er auf Internetseiten sein – also im WWW -, aber auch beim Abrufen seiner E-Mails. Auch hier sind grafische Elemente wie Banner, Icons und Firmenlogos möglich.
Die Onlinewelt befindet sich jedoch auch auf seinem Smartphone. Auf diesem befinden sich nicht nur Social Media -Anwendungen, sondern auch andere sogenannte Apps aller Art, die Otto Normalverbraucher heute im Alltag begleiten. Und hier liegt auch schon der große Vorteil: Onlinewerbung begleitet den Verbraucher viel direkter und näher durch seinen Alltag als andere Werbung – und das viel privater. Der Home-PC oder das Mobilfunkgerät sind ein Stück Privatsphäre für den Anwender. Und während er auf seinen Handybildschirm starrt, läuft er an etlichen Offlinewerbemaßnahmen – wie Schilder, Plakate etc. – vorbei, ohne es überhaupt zu registrieren.
Der zweite große Vorteil ist: Das angepriesene Produkt ist nur einen Klick weit entfernt. Der Konsument kann sich ohne jede Gefahr, belästigt zu werden und sobald er möchte, das Produkt anschauen – ohne viel Mühe. Aber genau hier liegen wiederum auch die Nachteile.
Die Onlinegrenzen und die Alternativen
Denn so schnell König Kunde die Werbung aufrufen kann, so schnell kann er sie auch wieder wegklicken – oder auch erst gar nicht anklicken. Während das Werbeblättchen aus dem Briefkasten möglicherweise noch eine Woche lang auf dem Küchentisch liegt, bis es schließlich im Papierkorb landet – wobei es vorher noch die ganze Zeit über die Chance hat, durchgeblättert zu werden -, und während das Plakat an der Häuserwand dem Autofahrer penetrant jeden Morgen ins Auge sticht, während er vor der roten Ampel steht, ohne dass dieser weiterfahren kann, ist die Onlinewerbung längst vergessen, weitergeklickt.
Hier hat die Offlinevariante also einfach den Vorteil, eine längere Konstante am Werbestandort vorweisen zu können. Und wie die Beispiele gezeigt haben, kann dies auch außerhalb der Wohnung der Fall sein. PC und Handy sind also trotz der Nähe zum Verbraucher nicht unbedingt genauso werbewirksam.
Im Jahr 2012 betrug das Online-Werbevolumen erstmals über eine Millarde EUR (Quelle). Klassische Werbebanner, Plakate und Zeitungswerbung sollten dennoch nicht vollständig vernächlässigt werden, denn der Mix macht’s! Auch die richtige Werbenutzung im Netz ist für den Erfolg essenziell.
Der Mix macht’s
Was sollte der Werbende also tun? Die einzig richtige Antwort ist: Die gute Mischung macht’s. Studien zeigen, dass keine Branche mehr auf Onlinewerbung verzichten kann, egal ob es sich dabei um Automobilhersteller oder um die Touristikbranche handelt. Keiner kann jedoch auch auf die bewährte Offlinewerbung verzichten. Die gute Mischung ist ausschlaggebend.
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