Die Kleinstadt Derry im beschaulichen US-Bundesstaat Maine wird erneut vom namenlosen Grauen heimgesucht. Mehr als 30 Jahre nach seiner Erstveröffentlichung und über 25 Jahre nach der erfolgreichen Filmadaption kehrt Stephen King Es in einer Neuverfilmung zurück.
Acht Jahre Arbeit stecken in dem neuen Film
Im Jahre 2009 verkündete der Rechteinhaber Warner Bros offiziell, dass die Planung für Stephen King Es als Neuverfilmung begonnen hätten. Ursprünglich war dabei vorgesehen, dass gesamte Buch in einem einzigen Teil zusammenzufassen. Dieses Vorhaben wurde jedoch angesichts der Menge an Material wieder aufgegeben. Wie bereits bei der ersten TV-Produktion wird auch das Remake in zwei Teile aufgespalten.
Der Erste soll sich ausschließlich mit der Kindheit der Hauptpersonen und ihrem Kampf gegen das namenlose Monster befassen. Im Zweiten wird der Fokus anschließend auf die mittlerweile erwachsenen Protagonisten und den finalen Kampf gegen das Böse im Untergrund Derrys gelegt. Wie bei ähnlichen Mammutprojekten kam es bei der Vorbereitung zu mehrfachen, teilweise einschneiden Änderungen. Sowohl der ursprüngliche Drehbuchschreiber David Kajganich (Invasion) wie auch der als Regisseur und Ko-Autor vorgesehene Cary Fukunaga verließen das Team.
Eine innovative Crew mit neuen Gesichtern
Wer wie in der Verfilmung von 1990 auf bekannte Schauspieler hofft – damals übernahm Tim Curry die Rolle des Clowns Pennywise – wird eine gewisse Enttäuschung erleben. Die Regie übernahm der Argentinier Andrés Muschietti, der mit seinem Horrorfilm Mama die Aufmerksamkeit auf sich gezogen hatte. Ihn unterstützt eine Auswahl an Kinderdarstellern, die bislang hauptsächlich in TV-Serien zu sehen waren. Lediglich Jaeden Lieberher und Wyatt Oleff können bereits auf nennenswerte Erfahrungen in Hollywood zurückblicken. Zur Besetzung gehören unter anderem:
- Bill Skarsgård: Der Schwede übernimmt die Rolle von Pennywise und entstammt einer Familie von Schauspielern.
- Jack Dylan Grazer: Jack begann seine Karriere als Kinderstar 2014 im Alter von neun Jahren und spielt den kränklichen, an Asthma leidenden Eddie Kaspbrak
- Chosen Jacobs: Der schwarze Schauspieler von Mike Hanlon hatte seinen ersten Auftritt 2016 – nur wenigen Monate bevor die Dreharbeiten zu Es begannen.
Kein Clown für Kinder und Heranwachsende
Bereits im Vorfeld machte Produzent Dan Lin deutlich, dass er mit einem R-Rating des amerikanischen Filmverbands – einer Altersgrenze von mindestens 17 Jahren – rechnet. Dass diese nicht allein der Thematik geschuldet ist, überrascht nicht wirklich. Immerhin hatte niemand anders als Regisseur Andrés Muschietti angekündigt, der Film würde auch „harte, blutige Szenen“ beinhalten. Bei ersten Kritiken nach der Premiere Anfang September 2017 in Los Angeles bewerteten die Besucher Stephen King Es auch als Neuverfilmung allerdings sehr positiv.
Neben dem authentischen Flair des Buches lobten sie unter anderem den nicht selbstverständlichen Humor und die schauspielerische Leistung der Beteiligten.
Der zweite Teil kommt erst in zwei Jahren
Es scheint, als sei Andrés Muschietti mit seinem Remake ein solider, wenn auch nicht wirklich überraschender Horrorthriller gelungen. Auf die Fortsetzung der Geschichte müssen die Zuschauer allerdings noch bis mindestens 2019 warten, falls dieses Mal der Zeitplan eingehalten werden kann. Ganz unabhängig davon ist die Stephen King „Es“ Neuverfilmung mit Sicherheit nicht nur Fans einen Besuch wert. Die alte Geschichte von dem Kampf zwischen Gut und Böse ist und bleibt in dieser bildhaften Erzählweise spannend bis zum Schluss und garantiert beste Unterhaltung.
Titelbild: ©istock.com – nito100