Die Sterne am Nachthimmel bieten einen schönen Anblick. Bei günstigen Bedingungen gibt es auch Planeten des Sonnensystems zu erspähen. Dazu sind nicht unbedingt Hilfsmittel nötig, denn für die Sichtungen am Himmel reicht meistens das bloße Auge.
Astronomische Ereignisse des Jahres im Überblick
2020 hält einige spektakuläre Sichtungen bereit. Das ganze Jahr über sind eindrucksvolle Himmelsphänomene zu bestaunen.
- Am 18. und 19. Mai sowie am 25. und 26. Mai finden die auch als Da Vinci Glow bezeichneten Erdschein-Nächte statt. Diese Sichelmond-Nächte machen den Erdschein besonders gut erkennbar. Die dunkle Seite des Mondes ist bei klarem Himmel als fahle Kugel sichtbar.
- Ende Mai verglüht der Abendstern Venus am Westhorizont. In der zweiten Monatshälfte gibt es noch Besuch von Merkur, der allerdings nur unauffällig in der Abenddämmerung zu sehen sein wird.
- Am 5. Juni wartet eine Halbschatten-Mondfinsternis am Nachthimmel. Dann bewegt sich der Mond durch den Halbschatten der Erde.
- Gute Chancen zur Sichtung von Merkur bestehen Mitte Juni, wenn sich der Planet zu dieser Zeit über dem nordwestlichen Horizont befindet.
- Im Juni können auch Sternschnuppen gesichtet werden. Der Höhepunkt ist für die Nacht vom 27. auf den 28. Juni angekündet. Erwartet werden die meisten Juni-Bootiden gegen Mitternacht.
- Jupiter, der größte Planet im Sonnensystem, ist neben dem Mond das hellste Objekt in den Juli-Nächten. Am 9. Juli lässt sich Saturn am Südost-Horizont beobachten, sobald die Sonne am untergegangen ist.
- Die Nacht vom 12. auf den 13. August ist 2020 die Perseiden-Sternschnuppennacht. 150 Sternschnuppen pro Stunde können hier gesehen werden.
- Im Oktober kommen die Sternschnuppen der Draconiden und der Orioniden. Der 8. und 21. Oktober sind deshalb vorzumerken.
Vom 13. bis 30. November treten die Leoniden am Morgenhimmel in Aktion. Der Höhepunkt ist in der Nacht vom 16. auf den 17. November zu erwarten.
Interessante Sichtungen anderer Flugobjekte
Es gibt nicht nur Sterne, Monde und Planeten zu sehen. Die Satelliten des Netzwerks Starlink von SpaceX sind ebenso mit bloßem Auge erkennbar.
Das Raumfahrtunternehmen von Elon Musk sorgte in der Vergangenheit mit seinen Satellitenketten immer wieder für ein faszinierendes Schauspiel am Nachthimmel.
Alle zwei Wochen soll mit einer Falcon-9-Rakete circa 60 Stück dieser Daten sammelnden Flugobjekte ins Weltall katapultiert werden.
Die Starlink-Satelliten umkreisen dann die Erde in einer Höhe von 550 Kilometern. Mit einer App lässt sich genau vorhersagen, wann und wo die Satelliten-Karawane zu sehen ist.
Die nicht natürlichen Himmelsobjekte sind einigen Sterneguckern und Astronomen ein Dorn im Auge, da die erzeugte Lichtverschmutzung das Sichten von Planeten und Co. stört.
Auch die Internationale Raumstation ISS lässt sich mit bloßem Auge erkennen. Aufgrund ihrer Größe reflektiert sie einiges an Sonnenlicht ist ist optimal zu beobachten, sofern die Station der Himmel am eigenen Standort durchquert.
Um die ISS zu sichten, sollte das Firmament vor dem Sonnenaufgang oder abends nach dem Sonnenuntergang abgesucht werden.
Wenn es noch dunkel ist, ist die von der Sonne angestrahlte Raumstation am besten sehen. Die Station leuchtet in der Regel heller als alle Sterne am Himmel.
Erfolgt der Überflug kurz nach dem Sonnenuntergang, kann die ISS für längere Zeit auf ihrer Umlaufbahn beobachtet werden.
Video: Starlink – Elon Musk schickt tausende Satelliten ins Weltall | Breaking Lab
Tipps für das Beobachten der Himmelsphänomene
Wer die Himmelsphänomene beobachten will, sollte sich am Himmel orientieren können. Es muss klar sein, wo der westliche oder östliche Horizont liegt. Der Standort der Beobachtung gibt vor, welche Sterne und Sternbilder überhaupt sichtbar sein können.
Ebenso wie die Sonne tagsüber ziehen die Sterne nachts von Ost nach West. Um die Orientierung am nächtlichen Himmel besser zu lernen, ist eine Sternkarte hilfreich.
Es kann sich im Allgemeinen eine kleine Grundausrüstung zugelegt werden. Das ist vor allem dann sinnvoll, wenn das Sternegucken häufiger stattfinden soll.
Eine drehbare Sternkarte ist ein praktisches Hilfsmittel. Auch ein Fernglas oder Teleskop ist zum Sichten von Planeten und Sternen nicht verkehrt.
Viele Objekte lassen sich zwar mit bloßem Auge erspähen, allerdings sind manche Ereignisse auf diese Weise nur schwach erkennbar.
Aufgrund der bestehenden Lichtverschmutzung ist die Großstadt sicher nicht der ideale Standort für eine Beobachtung der Sterne.
Durch den Smog in Form von künstlichem Licht lassen sich mancherorts sogar nur fünf Prozent der Himmelskörper sehen. Deshalb ist es ratsam, zum Sternegucken Richtung Land zu ziehen.
Sternegucker haben auch 2020 viel zu sehen
2020 ist vollgepackt mit einigen astronomischen Highlights. Sternschnuppenregen, diverse Planeten des Sonnensystems oder vom Menschen geschaffene Himmelskörper. Wer in der Nacht das Firmament absucht, hat an bestimmten Tagen viel zu sehen. Dabei muss die Sichtung nicht zwingend mit dem Teleskop erfolgen. Mit bloßen Auge sind viele Himmelsphänomene erkennbar. Wichtig ist, dass es am eigenen Standort so dunkel wie möglich ist
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