Die ganze Welt diskutiert, aber nicht etwa über den Krieg in Syrien oder den Klimawandel, sondern über Scarlett Johanssons Entscheidung weiterhin für die Produkte der israelischen Firma SodaStream zu werben. Dafür gab sie ihre Position als Oxfam-Botschafterin auf!
Inhaltsübersicht
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Übertreiben die Kritiker oder ist die Entscheidung von Schauspielerin Scarlett Johansson wirklich so verwerflich? Nachdem sie jahrelang für die Entwicklungshilfeorganisation Oxfam in der ganzen Welt als Botschafterin aufgetreten ist, um für die Arbeit des Organisation zu werben und auf die Belange der Menschen in der dritten Welt aufmerksam zu machen, entschied sie sich nun ohne zu Zögern dazu ihren Status lieber für „hausgemachte Sodas“ einzusetzen. Ist Geld mehr wert als sich für eine gute Sache einzusetzen?
Unethisch?
Selbst gestandene Zeitungen, wie die New York Times und Fernsehsender wie der BBC berichteten in den letzten Tagen über die Entscheidung des Hollywoodstars, die von vielen kritisch betrachtet wird. Es geht hier aber nicht nur darum, dass Johansson sich augenscheinlich für die profitreiche Rolle als Werbebotschafterin hergibt. Die ganze Sache reizt auch die politischen Gemüter.
Die israelische Firma SodaStream steht schon länger in der Kritik, weil sie ihre Produkte im Westjordanland herstellen lässt. Im Westjordanland liegt die größte jüdische Siedlung, die seit Jahrzehnten für Spannungen zwischen den Palästinensern und Israelis sorgt. Nach Aussage Johanssons würde sich die Firma aber gerade dafür einsetzen eine Brücke zwischen beiden Völkern zu bauen. Eine Meinung, der nicht jeder folgen mag.
SodaStream und Oxfam passen einfach nicht zusammen
Tatsächlich arbeiten in dem Unternehmen Israelis – hauptsächlich als Manager – und Palästinenser – als Betriebsarbeiter – zusammen. Der Nachrichtendienst Reuters berichtet von einem Interview mit einem palästinensischen Arbeiter in dem dieser behauptet, es würde eine rassistische Stimmung herrschen und viele haben Angst ihren Job zu verlieren, wenn sie sich beschweren würden.
Auch Oxfam hat Bedenken hinsichtlich der Geschäfte von SodaStream im Westjordanland. Es sei kein Vorteil für die Palästinenser, wenn sich israelische Firmen dort niederlassen. Im Gegenteil. Es würde dafür gesorgt, dass die Armut der Menschen in den Gebieten weiter steigt und auch ihre Rechte würden mehr und mehr eingeschränkt. Nach internationalem Recht sind die Bauten der jüdischen Siedlungen in palästinensischen Gebieten illegal, doch das stört die israelische Regierung kaum.
Oxfam stand dem Werbevertrag daher kritisch gegenüber und so wurde die 29jährige Schauspielerin vor die Wahl gestellt. Ihre Entscheidung ist nun hinlänglich bekannt. Für den Werbespot von SodaStream, der in der heiß umkämpften Werbepause während des Super Bowls laufen wird, kassiert Scarlett Johansson angeblich rund 300.000 Euro. Eine stattliche Summe, für ein Paar Minütchen mit hausgemachten „Blubberblasen“.
Und was meint ihr? Wie hättet ihr euch entschieden? Diskutiert mit uns!
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Bildquelle: cinemafestival; – Shutterstock