Seit Jahrzehnten steht San Francisco im sonnigen US-Bundesstaat Kalifornien als Sinnbild für alles, was „neu“, ungesehen und schlichtweg ein bisschen wahnsinnig ist. Jedes Jahr zieht die Metropolregion Tausende Abenteuerlustige an, die dem besonderen Vibe dieser Stadt nachspüren möchten. Expedia hat den Modeschöpfer Jake Gynski getroffen, der mit seinem Label „Headline Shirts“ fester Bestandteil dieser Welt ist, und gefragt, was San Francisco so besonders macht.
Das T-Shirt als politisches Statement
Die Anfänge des Modelabels, welches mittlerweile auch über die Grenzen Kaliforniens hinaus berühmt ist, liegen in der Regierungszeit George W. Bushs:
„Unser damaliges Konzept war es, mit unseren Shirts aus San Francisco auf das Zeitgeschehen zu antworten. Daher auch der Name ‘Headline Shirts“
Mittlerweile transportieren die Shirts jedoch nicht mehr nur politische Statements – auch humoristische, historische und (pop)kulturelle Themen sind fester Bestandteil der Produktpalette. Dabei spiegelt das begehrte Kleidungsstück wie kein anderes das besondere Flair dieser Stadt wider: „San Francisco ist in unserer DNA“, so Gynski.
Erfindungsreichtum als Arbeitsethos
Das, was für die „Headline Shirts“ gilt, gilt für die gesamte Stadt:
„Hier wird nicht wiederholt, was schon da war.“
Diejenigen, die in der (Mode)welt San Franciscos an der Spitze bleiben wollen, wissen genau, dass sie sich von allen anderen absetzen müssen. Denn nur was neu, originell und besonders ist, kommt hier auch gut an. Teil der Headline-Philosophie ist daher die Arbeit mit umweltfreundlichen Farben und Stoffen aus der Region – denn auch Umweltbewusstsein wird in der Metropole großgeschrieben.
Die Hotspots der „Szene“
So bunt das Treiben in der Metropole, so wechselhaft sind auch die Orte, an denen sich das Leben tummelt. Die große Fluktuation innerhalb der Bevölkerung und die Trend-Abhängigkeit sorgen dafür, dass die aufregendsten Orte niemals genau festzulegen sind:
„Ein Stadtteil ist erst heruntergekommen und billig. Künstler und Studenten lassen sich dort nieder und machen die Gegend zum Hotspot der Kreativität. Dann kommen die Investoren, alles wird renoviert, teuer, sieht am Ende hübsch aus, ist aber lahm.“
Die typische „verrückte Künstlerszene“ ist nach Gynski jedoch nach wie vor lebendig und findet sich vor allem in diesen Stadtteilen:
- The Mission District, der vor allem durch die viktorianische Architektur und den Mission Dolores Park punkten kann.
- Hayes Valley gilt als das Viertel mit dem größten Modebewusstsein; hier finden sich zahlreiche coole Boutiquen sowie originelle Parkanlagen, welche zum Verweilen einladen.
- Das Viertel Lower Haight ist gerade unter Musikliebhabern sehr bekannt, da es in den 60er Jahren als Zentrum der Beatnik- und Hippie-Bewegung galt; bekannte Musiker aus diesem Viertel sind u.a. Janis Joplin und die Mitglieder der Gruppe Grateful Dead.
„Meltingpot“ San Francisco
Als besonderen Pluspunkt hebt Jake das Multikulturelle der Metropole hervor, das auch ein entscheidenden Kreativitätszufluss für ihn und sein Team bei „Headline Shirts“ bedeute:
„San Francisco ist Inspiration. Gerade in The Mission gibt es so viele coole Bars und Cafés, die voller kreativer Leute sind, mit denen man sich austauschen kann. Zudem ist San Francisco […] sehr weltoffen und ein Meltingpot verschiedenster Kulturen.“
Das häufige europäische Vorurteil des ‚prüden und humorlosen Amerikaners‘ wird hier also keinesfalls bestätigt. Im Gegenteil: Laut des „Headline“-Gründers habe hier niemand Hemmungen, „den Freak in sich auszuleben“. Sinnbildlich für jene freie und offene Mentalität empfiehlt er den Besuch des „Folsom Street Fairs“, einer Open-Air-Veranstaltung der Leder- und Fetisch-Szene.
Angesagt, aber unmodisch
Wer nun denkt, San Francisco müsse bei all den Freigeistern, die diese Stadt so bunt machen, auch in Sachen Fashion ganz vorne mit dabei sein, der irrt. Laut Gynski gilt die Metropole absolut nicht als Modestadt:
„Es gibt grob drei Stilrichtungen hier: den Hipster Style, dessen Epizentrum The Mission ist. Dann den abgesifften Look – der für viele mit den unstylischen Computernerds des Silicon Valley in die Stadt kam. Und es gibt den Hippie Style. Der ist allgegenwärtig.“
Der positive Nebeneffekt einer solch „unmodischen“ Stadt sei es, dass hier jeder und jede tragen oder eben auch nicht tragen könne, was er oder sie wolle. Allerdings sei dies dann auch manchmal „ein übler Anblick“.
Als letzten Tipp, in San Francisco erfolgreich zu sein, gibt Jake Expedia schmunzelnd mit auf den Weg:
„Druckt einen Affen oder ein Eichhörnchen auf etwas und es verkauft sich wie verrückt!“