Mit einem Oskar, fünf Golden Globes und mehr als 35 Jahren Arbeit als Schauspieler gehörte Robin Williams zu den festen Größen in Hollywood und erreichte mit seinen Filmen nahezu jeden Haushalt. Seine tragischen Komödien und seine Kinderfilme haben mehrere Generationen von Kinogängern und Fernsehzuschauer begleitet.
Eine Karriere vom TV zum Filmgeschäft
Anders als viele seiner Kollegen gelangte Robin Williams nicht direkt zum Film, sondern studierte nach seinem Highschool-Abschluß zunächst Politikwissenschaft. Er brach sein Studium jedoch frühzeitig ab und begann, sich seinen Lebensunterhalt als Comedian zu bestreiten.
Auch seine gleichzeitig aufgenommene Ausbildung als Theaterdarsteller beendete er nicht, sondern wurde bei einem Casting der Schauspielschule Juliard’s entdeckt und schrieb sich dort ein. Hier lernte er auch seinen guten Freund Christopher Reeve kennen.
Anschließend trat er zunächst beim Fernsehen an, wo er in der Comedy Show Laugh In an der Seite von Bette Davis und Frank Sinatra sein komisches Talent entwickeln konnte. Erst danach begann Robin Williams Filme zu drehen und erlitt mit seiner ersten Hauptrolle als Popeye unter Robert Altmann erst einmal einen bitteren Flop.
Video: Top 10 Robin Williams Performances
Der Star der tragischen Komödie
Obwohl sie außergewöhnlich humorvoll waren, beinhalteten Robin Williams Filme schon früh auch eine tragische Seite, die sie von leichteren Werken deutlich unterschieden. So gehörte zu seinen ersten Auftritten auch die Rolle des T. S. Garp aus der Romanverfilmung von John Irvings „Garp und wie er die Welt sah“. Die Mischung aus Humor und Tragik gehörte nun zu einem festen Bestandteil seiner Biografie und er stellte sein herausragendes Können in diesem Genre in den folgenden Auftritten immer wieder unter Beweis.
Mit „Good Morning, Vietnam“, in dem er den unkonventionellen Radiomoderator Adrian Cronauer verkörperte, wurde Robin Williams das erste Mal für einen Oskar nominiert.
Die ausgezeichnete Darstellung Robin Williams und der Umstand, dass in diesem Werk einmal nicht das Schlachtfeld, sondern die Bedingungen im Land selbst unter die Lupe genommen, begeisterten die Kritiker.
Gleichzeitig wirkt „Good Morning, Vietnam“ wie ein Paradebeispiel für Robin Williams Filme, in denen sehr ernste Themen immer wieder durch eine humorvolle Betrachtung aufgegriffen werden. Dies erleichterte vielen Menschen den Zugang und brachte ihm eine Popularität, die diejenige der meisten Charakterdarsteller weit überstieg.
Ernste Kino für die ganze Familie
Gerade diese leichte Sichtweise und das Spielen mit vielen Ebenen machte es möglich, dass sich durch Robin Williams Filme Zuschauer aller Altersgruppen angesprochen fühlten. Er stand somit für ein anspruchsvolles Familienkino, bei dem sich die Eltern keine Sorgen um exzessive Gewalt machen mussten, das aber gleichzeitig nicht die Schattenseiten der menschlichen Existenz ausblendete.
Selbst in seinen Kinder- und Jugendfilmen wie Hook gelang es Robin Williams, tragische Elemente seiner Rolle zu integrieren. Das macht seine Rolle als Peter Pan, der seine eigene Kindheit vergessen hat, besonders sehenswert und hebt diese von anderen, leichteren Verfilmungen des Themas deutlich ab.
Die 90er Jahre wurden durch Robin Williams Filme entscheidend mitgeprägt – in diesem Jahrzehnt drehte er seine größten Erfolge wie „Mrs. Doubtfire“ und „Good Will Hunting“, für den er mit einem Oskar geehrt wurde.
Das tragische Ende einer langen Karriere
Wie Robin Williams Filme war auch sein Leben von dem Wechsel zwischen Tragik und Erfolg geprägt. Bereits früh machte er seine Drogen- und Alkoholsucht öffentlich, lebte nach dem Tod seines Freundes John Belushi lange Zeit abstinent und wurde erst 2006 wieder rückfällig.
Auch kurz vor seinem Tod soll er einen weiteren Rückfall befürchtet haben und begab sich freiwillig in Behandlung. Am 11. August 2014 starb er auf seinem Anwesen in Kalifornien im Alter von 53 Jahren.
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Titelbild: Paolo Gallo Modena – Fotolia.de