Die sogenannte Schwammtechnik ermöglicht es, Wänden eine ganz besondere, individuelle Struktur zu verleihen und Räume auf diese Weise optisch aufzuwerten. Dieser Ratgeber verrät, welche Materialien benötigt werden und worauf es bei der Schwammtechnik im Detail ankommt.
Materialien und Untergrund
Für die Schwammtechnik wird lediglich ein Natur- oder Malerschwamm sowie Farbe benötigt. Bezüglich des Untergrunds gibt es vielfältige Möglichkeiten, denn sowohl Putz und Raufasertapete, als auch Spanplatten sind geeignet. Grundsätzlich gilt jedoch, dass sich ein glatter Untergrund leichter bearbeiten lässt und somit für Anfänger empfehlenswert ist.
Hat die Wand kleine Löcher oder Risse, sollten diese zunächst mit Spachtelmasse geschlossen werden. Sehr sandige Oberflächen werden mit Acryl-Tiefengrund vorbehandelt. Bevor es losgeht, muss die Wand zudem mit einer weißen oder hellen Dispersionsfarbe gestrichen werden. Flächen, die nicht mit der Schwammtechnik bearbeitet werden sollen, werden mit Malervlies abgedeckt.
Videotipp von Sat1: Richtig streichen mit der Schwammtechnik
Video: Kreative Wandgestaltung
So funktioniert’s
Die Farbe, die per Schwammtechnik aufgetragen werden soll, wird zunächst im Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnt. Anschließend wird die Farbe auf die Wand aufgetupft. Dabei ist darauf zu achten, dass nur eine geringe Menge Farbe mit dem Schwamm aufgenommen wird – gegebenenfalls sollte der Schwamm vor dem Kontakt mit der Wand etwas abgeklopft werden. Es wird ohne Druck gearbeitet, denn dies würde zu Flecken führen. Wichtig: Bei der Renovierung sollte pro Raum beziehungsweise Fläche jeweils die gleiche Person die Schwammtechnik anwenden.
Nur so wird verhindert, dass das Ergebnis durch unterschiedlich starke Abdrücke ungleichmäßig wird. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Farben auf die Wand zu bringen: Die Bandbreite reicht von der Wischtechnik über die Reibetechnik bis hin zur Kombination von beidem. Es empfiehlt sich, die verschiedenen Techniken zunächst zu testen, zum Beispiel auf einem großen Bogen Papier oder auf der Rückseite einer Tapete, um die Variante ausfindig zu machen, die am besten geeignet ist.
Mehrere Farben verwenden
Die Schwammtechnik kann wahlweise im gesamten Raum oder auch nur auf einzelnen Wänden angewandt werden. Auch auf einer Tür oder in einer Ecke kann mit dieser Technik eine einzigartige Wirkung erzielt werden. Darüber hinaus ist das Spiel mit mehreren Farben möglich, jedoch besteht dabei die Gefahr, dass ein unruhiger Gesamteindruck entsteht. Um das zu vermeiden, sollten stets Farben aus einer Farbfamilie gewählt werden. Farbtabellen wie auf faber-castell.de und Farbtonfächer können dabei wertvolle Hilfestellung leisten.
Das Setzen von Kontrasten erfordert viel Stilsicherheit. Im Zweifel sollten Farbkombinationen daher ebenfalls zunächst auf Papier getestet werden. Darüber hinaus ist es wichtig, jede Farbschicht vollständig trocknen zu lassen, bevor die nächste Farbe aufgetupft wird. Weitere tolle Tipps zur Renovierung finden Sie hier.
Für ein wohnliches Ambiente
Bei der Schwammtechnik führt der unregelmäßige Auftrag der Farbe zu einem tollen Effekt, während der helle Grundanstrich leicht durchschimmert. Diese Technik eignet sich daher hervorragend für all jene, die bei der Renovierung Wert auf Individualität legen und in ihrem Zuhause mit einfachen Mitteln ein wohnliches Ambiente verbreiten möchten.
Ebenfalls interessant: Antike Möbel selbst restaurieren
Bildquelle: © Sergey Nivens – shutterstock.com