Konsumschulden: So vermeidest du die Schuldenfalle

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Frau mit KonsumschuldenJährlich im November geben Inkasso-Spezialisten eine Art Gesamt-Bestandsaufnahme der Entwicklungen an der „Schuldenfront“ heraus, deren Lektüre sich auf alle Fälle lohnt. Interessante Aspekte dabei sind die Gründe, aus denen Menschen in die Schuldenfalle geraten können und insbesondere welche Wege eingeschlagen werden können, um gar nicht erst in eine solche Schuldenfalle zu geraten. Verbraucherschützer und Schuldenberater raten zu interessanten Strategien, die mit einem Blick auf die eigenen Finanzen und die Persönlichkeit beginnen.

Überblick über die Finanzen ist das beste Gegenmittel gegen Konsumschulden

Die meisten Menschen, die in die Schuldenfalle geraten, haben den Überblick über die Finanzen verloren. Die Ausgaben übersteigen – oft trotz einer guten Arbeitsstelle oder eines guten Nettoeinkommens – die Einnahmen bei weitem. Der Grund dafür ist oftmals ein langsames Einsinken in eine Art Schuldensumpf. Weil nicht nur ein einziger Kredit bedient wird, sondern viele kleine Kredite die Kaufkraft aufsaugen.

Das beste Gegenmittel – sozusagen das Medikament gegen die Schuldenfalle – ist das gründliche Lesen des Kontoauszuges und der Saldomitteilungen der Banken: Aus diesen ersieht jeder Kontoinhaber wie das Vermögen von Monat zu Monat steigt – oder auch fällt. Übersteigen die Ausgaben bereits die Einnahmen, so sollte auf keinen Fall ein neuer, zusätzlicher Kredit aufgenommen werden. Mit diesem würden die Konsumschulden und der monatliche, negative Deckungsbeitrag weiter steigen.

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Waffenungleichheit zwischen Verbraucher und Unternehmen Hauptgrund für die Schuldenfalle

Bei jüngeren Verbraucherinnen und Verbrauchern häufen sich oftmals im Alter zwischen 18 und 25 Jahren die ersten, höheren Schulden an. Dies liegt daran, dass das erste Geld aus der Berufstätigkeit ein ganz neues Selbstbewusstsein verleiht und erstmals auch größere Kaufentscheidungen alleine bzw. mit Freundin oder Freund zusammen getroffen werden. Die enormen Möglichkeiten des sofortigen Genießens und später Bezahlens führen manchmal dazu, dass die jungen Erwachsenen mehrere Kredite gleichzeitig aufnehmen.

Achtung aufgepasst!
Die einzelne Monatsrate sieht sehr günstig aus, unerwarteterweise türmen sich dann allerdings sehr schnell die Konsumschulden. Einer der Hauptgründe ist auch, dass die meisten Menschen keine fundierte Wissensbasis als Verbraucher haben. Nur in wenigen Bundesländern gibt es Fächer wie Wirtschaft/Recht oder Verbraucherkunde. Deshalb stehen die Menschen vergleichsweise unerfahren einer perfekt geölten Werbeindustrie gegenüber. Wer aber bei jedem Kauf überlegt, ob der persönliche Nutzen oder die Freude am Haben länger andauert, der vermeidet das Hineintappen in die „zu viel“-Kauffalle.

Prioritäten setzen – Ohne Überschuldung das Leben genießen

Unbezahlte Rechnungen von KonsumschuldenBei den Schuldenberatungen häufen sich die Fälle derjenigen Verbraucher, die weit über zehn unterschiedliche Gläubiger haben oder ebenso viele Kredite pünktlich bedienen müssten. Aus dieser Erfahrung heraus kann – umgekehrt – eine Art Orientierungsregel abgeleitet werden: Neben einem eventuellen langfristigen Immobilienkredit, der ja auch der Vermögensbildung dient, sollte der Verbraucher möglichst nur einen oder zwei Konsumentenkredite haben. Dann bleibt der Überblick über die Finanzen erhalten und die gezahlten Zinsen fressen nicht die gesamte finanzielle Freiheit auf. Gerade angesichts der Niedrigzinsphase sollte deshalb der Privatkredit nicht von Anfang an und grundlos verteufelt werden! Wie überall bei den persönlichen Finanzen kommt es auf die richtige Gewichtung und das richtige Augenmaß an.

Das Duo aus Überblick und Selbstbewusstsein vermeidet hohe Konsumschulden

Um Konsumschulden zu vermeiden, könnte folgende Regel zu einem besseren Umgang mit den Finanzen – sowohl auf der Einnahmen-, als auch der Ausgabenseite, führen: Neben dem schon beschriebenen Überblick über die Finanzen sollten Verbraucherinnen und Verbraucher auch ein gesundes Maß an Selbstbewusstsein entwickeln. Grundsätzlich sollten keine Verträge unter Zeitdruck unterschrieben werden, weil das Angebot angeblich nie wieder kommt. Zudem sollten Verbraucher vor Abonnements mit Laufzeiten von mehreren Jahren gezielt überlegen, ob es sich um einen Kauf aus einer Laune heraus handelt oder ob der Gegenstand wirklich benötigt wird.

Titelbild: © istock.com – Newnow
Textbild: © istock.com – Elenathewise

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