Eigentlich hätte der dritte Teil der Hobbit-Triologie „Die Schlacht der fünf Heere“ von Peter Jackson bereits im Juli 2014 in die Kinos kommen sollen, doch die Premiere wurde auf Dezember verlegt. Ob dafür das Erscheinen des neuen X-Men der ausschlaggebende Grund war oder doch eher die umfangreiche Postproduction oder auch Tradition – bisher kamen alle Teile des Hobbits zur Weihnachtszeit in die Kinos – mag dahingestellt sein. Sicher ist jedoch, dass die Verzögerung die Erwartungen bei den Fans der Serie nur gesteigert haben.
Große Füße und ein weltweites Aufsehen
Nicht nur literarisch leben die Hobbits auf großen Füßen. Bereits die „Herr der Ringe“ Triologie ging als das teuerste Filmprojekt aller Zeiten in die Geschichte Hollywoods ein, wobei sich Peter Jackson zahlreiche Freiheiten erlaubte, die die großen Studios in Hollywood wohl niemanden sonst erlaubt hätten.
So verklagte er die produzierende Filmgesellschaft „New Line Cinema“ bereits nach seiner ersten Triologie auf Einnahmen aus dem Merchandising, die diese ihm vorenthalten haben soll. Diese reagierte zuerst trotzig, einigte sich aber später mit dem Regisseur und Schauspieler und erhöhte sogar noch das Budget. Waren für den „Herr der Ringe“ noch 94 Millionen US-Dollar pro Teil eingeplant worden, waren es bei „Der Hobbit“ bereits 150 Millionen. Überraschen dürfte das nicht wirklich, standen dem doch ein Einspielergebnis von mehr 2,8 Milliarden Dollar für die Saga um Frodo und den Ring des dunklen Herrschers entgegen – ohne Lizenzgebühren und Merchandising. Insgesamt wird der Umsatz hingegen auf bislang rund 6 Milliarden Dollar geschätzt.
Ein kleiner Hobbit kann viel erreichen
Eigentlich ist das Ende ja schon lange bekannt und millionenfach gelesen worden, doch die visuelle Optik von „Die Schlacht der fünf Heere“ dürfte auch dieses mal wieder neue Maßstäbe setzen. Denn so eindrucksvoll sie bisher auch erschien – Massenschlachten zwischen Orks, Elben, Menschen, Zwergen und einem Drachen finden sich erst im dritten Teil des Buches.
Angesichts des Budgets und des Einsatzes neuer digitaler Kameras, die erstmals in der Filmgeschichte das Geschehen mit einer Auflösung von 5K sowie einer doppelt so schnellen Bildrate festhalten, dürfen auch ganz neue Erwartungen an Detailgenauigkeit und Bildschärfe bei den Heeren der verschiedenen Streitkräfte auftauchen.
Dabei sollte allerdings nicht vergessen werden, um was es sich bei dem Buch wirklich handelt. Ein Hobbit kann durch Mut und Entscheidungskraft nicht nur sein eigenes Schicksal beeinflussen, sondern auch die ganze Welt.
Neue Charaktere und alte Bekannte
Während J. R. R. Tolkien beim Schreiben seines Erstlingwerkes noch keine Fortsetzung plante, lag Peter Jackson bereits eine gesamte Geschichte vor den Augen. Das wird auch in dem dritten Teil des Hobbits deutlich, denn die Betonung liegt zum Ende hin deutlich stärker auf einem Übergang zu den folgenden Ereignissen, die sich in „Herr der Ringe“ abspielen.
Das mag sowohl als Vor- wie auch als Nachteil gesehen werden, dem Sehvergnügen schadet es auf keinen Fall. Fest steht nicht nur, dass „Die Schlacht der fünf Heere“ technisch wie schauspielerisch ein neuer Höhepunkt in dem Leben jedes Tolkien-Fans setzen wird, sondern auch dass dieser Film neue Maßstäbe in der Geschichte Hollywoods setzt.
Das Ende ist nahe
Mit „Der Hobbit“ und „Herr der Ringe“ dürfte das Thema Mittelerde mindestens nach literarischen Vorlagen erst einmal ausgereizt sein. Rein inhaltlich geben Werke wie „Das Silmarillion“ zwar sicherlich gute Vorlagen, aber eine Umsetzung dürfte angesichts des mythologischen Hintergrunds auf der Leinwand unmöglich sein.
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