Die olympischen Spiele kennen viele Helden und Heldinnen, auch wenn die Presse das oft anders diskutiert. Gerade zu den Spielen in Rio war die sexistische Sprache der Presse Thema und die Optik vieler Athletinnen schien im Vordergrund zu stehen. Dabei stehen die Olympionikinnen für absolute Höchstleistungen.
Schwierigkeitsgrad und Ausführung in Perfektion
Für Simone Biles, die US-Turnerin, waren es die ersten olympischen Spiele. Bereits 2012 wäre die Turnerin angetreten, wäre sie damals nicht noch zu jung gewesen, auch jetzt ist die Amerikanerin gerade einmal 19 Jahre alt. Beim Bodenturnen wählte Simone Biles eine Kür mit dem Schwierigkeitswert 6,9, die schwierigste Kür der Spiele. Auch ihre Ausführung wurde als überragend bewertet, so kam die junge Athletin auf 9.066 Punkten und sicherte sich Gold am Boden.
Für Biles war es bei ihren ersten olympischen Spielen bereits die vierte Gold-Medaille. Auch im Team-Mehrkampf und Einzel-Mehrkampf, sowie im Sprung sicherte sie sich drei Mal Gold.
Video: Turnen: Simone Biles besiegelt Gold für US-Team | Rio 2016 | Sportschau
Doppelgold für Deutschland: Zwei Sätze im Beachvolleyball
Ludwig und Walkenhorst gehören ohnehin weltweit zur absoluten Spitze beim Beachvolleyball, doch in Rio wurde es historisch. Denn zum ersten Mal überhaupt konnte ein europäisches Team sich eine Medaille sichern – und dann war es gleich Gold. Bereits im Halbfinale im Sand der Copacabana gelang es den beiden Deutschen, die Brasilianerinnen Larissa/Talita souverän auszuschalten. Auch im Finale mussten Ludwig/Walkenhorst sich einem brasilianischen Team stellen, Agatha/Barbara hatten dabei nicht nur den Heimvorteil auf ihrer Seite, sondern sind auch das Weltmeisterteam von 2015.
Zunächst zogen die Brasilianerinnen auch 6:4 davon, ehe Ludwig/Walkenhorst aufdrehten und den ersten Satz 17:14 für sich entschieden. Wechselnder Wind komplizierte das Spiel, doch die variable Taktik der beiden Deutschen ging auf. Und nach weiteren 19 Minuten und sieben Matchbällen holte das Team sich souverän Gold in Brasilien.
Keine Models, sondern Modellathleten
Simone Biles und das deutsche Dreamteam Laura Ludwig und Kira Walkenhorst haben unter Beweis gestellt, dass die Athletinnen mindestens ebenbürtig mit ihren männlichen Kollegen sind. Ob das nun die spannende Performance des deutschen Volleyballteams war, welche auch bei den Zuschauern den Puls in die Höhe getrieben haben dürfte, oder die konkurrenzlose Performance von Simone Biles, einer Turnerin mit über 15 Jahren Erfahrung: Diese Athletinnen beweisen, dass sie es verdient haben, als Sportler wahrgenommen zu werden und dass der Diskurs in der Presse sich dringend ändern muss.
Dabei sind diese drei Damen nur Beispiele einer erfolgreichen olympischen Geschichte, besonders für deutsche Athletinnen: Da wäre etwa noch der Olympiasieg der Fußballfrauennationalmannschaft, die im Finale 2:1 gegen Schweden gewann, Bronze im Hockey oder Laura Vargas-Koch, die sich im Mittelgewicht Bronze im Judo erkämpfte, während ihre Teamkollegin Laura Malzahn sogar mit Kreuzbandriss an den Start ging. Selbst beim Tischtennis konnten die deutschen Frauen sich überraschend Silber sichern.
Diese athletischen Höchstleistungen sollten ein gutes Zeichen sein und eine Weiche in die olympische Zukunft. Schließlich braucht der Sport Nachwuchs, auch weiblichen Nachwuchs. Und dass die olympischen Träume in greifbare Nähe rücken können, zeigen Athletinnen nicht nur bei den olympischen Spielen.
Go for Gold: Frauenpower bei den olympischen Spielen
Olympisches Gold und der sportliche Wettbewerb sind das große Ziel aller Athleten: Sich einmal mit der weltbesten Konkurrenz messen und unter den Augen der Welt für Ruhm und Ehre kämpfen. Die Olympia-Frauen zeigen dem weiblichen Nachwuchs und den Männern, dass Höchstleistungen und Medaillen kein Geschlecht haben.
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