Im Wirtschaftsteil der Tageszeitung oder in Börsenkommentaren findet sich immer wieder die Formulierung, dass es am Markt „Gewinnmitnahmen“ gegeben hätte. Diese bezieht sich meist auf eine vergleichsweise schnelle und dynamische Marktentwicklung und steigende Umsätze. Wessen Wertpapierbestände, Fremdwährungen oder Termingeschäfte im Plus sind, der sichert sich gerne den angefallenen Gewinn. Wie das geht? Lesen Sie selbst!
- Beim Fremdwährungshandel werden viele Positionen nur kurzzeitig gehalten
- Video: Aktien für Neulinge - wie funktioniert das denn mit den Aktien?
- Beim Aktientrading gibt es kurz- und mittelfristige Strategien
- Trading mit Indizes löst sich von der Entwicklung einzelner Unternehmen ab
- Die ersten Trading Schritte sollten vorsichtig und auf Papier erfolgen
Beim Fremdwährungshandel werden viele Positionen nur kurzzeitig gehalten
In vielen Banken sitzen Profis, die einen wesentlichen Teil des Handelsergebnisses durch den Fremdwährungshandel – den sog. Forex-Handel – erzielen. Der Hintergrund der erfolgversprechenden Kurzzeit-Strategien ist das exakte Beobachten des Marktes und die Prognose der demnächst anstehenden Währungsschwankungen.
Werden die Zahlen sehr gut aussehen und beispielsweise eine Steigerung des Kurses des US-Dollars erwartet, so deckt sich der Händler im Rahmen seines Limits mit dem Maximalbestand an US-Dollar ein. Und verkauft diese kurz nachdem die Zahlen bekanntgegeben worden sind.
Neben einem guten Fingerspitzengefühl und der Marktkenntnis ist dabei das Finden des genauen Zeitpunktes (das Timing) von herausragender Bedeutung. Wichtig ist allerdings in erster Linie auch, sich eine Grundlage von Trading-Know-How anzueignen, auf die mit Erfahrung aufgebaut werden kann. Für fremdsprachige Meldungen ist ein gutes Übersetzer-Team von Vorteil, das alle Facetten der Marktmeinungen und -nachrichten beleuchten kann.
Video: Aktien für Neulinge – wie funktioniert das denn mit den Aktien?
Beim Aktientrading gibt es kurz- und mittelfristige Strategien
Beim Aktientrading verdienen sowohl Banken als auch Privatanleger bares Geld. Im Kern geht es darum, schon heute die zukünftige Wertentwicklung in ihrer Kombination aus Kursgewinnen und Dividenden richtig einzuschätzen um damit eine höhere Rendite als beim Kauf von Festverzinslichen zu erzielen.
Da Aktien eine unternehmerische Beteiligung sind, geht der Blick dabei eindeutig in Richtung Zukunft: Das Kursgewinnverhältnis (KGV) des laufenden und des nächsten Jahres wird dabei ebenso in die Betrachtung einbezogen wie der bisherige Kursverlauf.
Gilt eine Aktie als dramatisch unterbewertet, dann wird ein kurzfristig tradender Anleger diese Aktie kaufen und nach kurzer Zeit mit einem Kursgewinn weiterverkaufen.
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Beim mittelfristigen Trading geht es eher darum, den Gesamtindex in seiner Wertentwicklung zu schlagen und höhere Gewinne als mit diesem zu erzielen. Der Wertzuwachs realisiert also aus einem Heraussuchen der beten, zum Risikoprofil passenden Aktien – dem sog. „stock picking“. Am besten beginnt man bei Aktien mit den größeren, meist gehandelten Werten: Diese haben eine vergleichsweise hohe innere Substanz, so dass die Verlustrisiken meist begrenzt sind.
Lesetipp: Das sind doch alles Zocker! Oder?
Trading mit Indizes löst sich von der Entwicklung einzelner Unternehmen ab
Eine weitere Variante des Trading ist das Loslösen von den Wertentwicklungen einzelner Unternehmen. Dann liegt der Fokus ganz klar auf einem Aktienmarkt bzw. der Entwicklung einer Volkswirtschaft.
Geht ein Anleger beispielsweise angesichts eines historischen Höchststandes im DAX (oder einem anderen Index) von einem kurzen Rücksetzer aus, so wird er ein Instrument auf die fallenden Kurse eines Gesamtindex kaufen.
Ähnlich wie bei den amerikanischen Haushaltsverhandlungen, die meist im Oktober anstehen: Dort kommt es oftmals zu Irritationen, wie die Wirtschaftspolitik denn in der Zukunft aussehen würde und ob die großen Unternehmen von Änderungen der Politik betroffen sind.
Das schnelle Auf und Ab der Kurse nutzen Trader dabei gerne für kurzfristige Tradings mit dem Gesamtmarkt. Angesichts der schnellen Kursveränderungen – Volatilität genannt – verbleibt keine Zeit, um einzelne Aktien oder Werte herauszusuchen und deren Anteil im Depot festzulegen.
Die ersten Trading Schritte sollten vorsichtig und auf Papier erfolgen
Im Gegensatz zu einer Geldanlage in Festverzinsliche liegt der Reiz beim Trading in der Nutzung der ständigen Wertschwankungen. Bei den ersten Transaktionen zahlen die meisten Anleger meistens Lehrgeld, weil sie etwas zu spät kaufen oder zu früh verkaufen.
Deshalb sollten die ersten Investitionen einfach nur mit einem Demo-Konto durchgeführt werden. Wer beim Kauf die Kaufgebühren hinzurechnet und beim Verkauf die Bankgebühren abzieht, der kann den Gewinn sehr genau abschätzen, der bei der Transaktion entstehen würde. Und mit der Zeit die guten, schnellen Informationsquellen herausfiltern und welche Meldungen oder welche Nachrichtenlage sich nicht so gut zum Trading eignen würde.
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