„Wer Gutes tut, hat frohen Mut“ Johann Heinrich Voß, deutscher Dichter (1751 – 1826).
Am 13.11.2017 ist Weltnettigkeitstag. Ein willkommener Anlass, über das sprichwörtliche Pfadfindermotto „Eine gute Tat am Tag“ nachzudenken.
Ein paar Hintergrundinformationen zum Weltnettigkeitstag
Am 13.11.1998 wurde dieser Aktionstag in Tokio auf der Konferenz der Nettigkeit aus der Taufe gehoben und seither jährlich am 13. November weltweit ausgerufen.
Wozu? Die Initiatoren des Aktionstages wollen mit dem Weltnettigkeitstag dazu beitragen, dass die individuelle Freundlichkeit gesteigert, ein netter Umgang gepflegt und das Miteinander auf dieser Erde dadurch insgesamt freundlicher wird. Die Initiative geht von der japanischen Nettigkeitsbewegung aus, viele weitere Freundlichkeits-Aktionsgruppen sind seit der Premiere vor 19 Jahren weltweit entstanden.
Warum nett sein- was bringt es?
Beim oben zitierten Johann Heinrich Voß klingt es schon an und die moderne Wissenschaft bestätigt es: nett sein macht glücklich.
„Americans‘ Changing Lives“ ist eine Langzeitstudie, die die Vorteile von Selbstlosigkeit und Nächstenliebe aufgezeigt hat. Eine der Leiterinnen, die sich für die Durchführung der Studie verantwortlich zeichnete, fasst die Erkenntnisse wie folgt zusammen:
„Ehrenamtliche Tätigkeiten haben einen positiven Effekt auf die mentale und die physische Gesundheit. Menschen aller Altersstufen, die ehrenamtlich tätig sind, waren glücklicher, gesünder und weniger depressiv.“ – Peggy Thoits aus einem Bericht der Huffington Post.
Video: Gute Taten zu denen Menschen fähig sind!
Durch nett sein und anderen Menschen etwas Gutes tun, entsteht also eine Win-Win-Situation – für den Empfänger und den Austeiler der Freundlichkeiten gleichermaßen. Dabei brauchen wir mit dem Austeilen nicht zu geizen und uns auf eine gute Tat am Tag zu beschränken, denn der Spruch „Viel hilft viel“ hat hier voll und ganz Gültigkeit.
Fehlt es an Ideen? Ein paar einfach umsetzbare Anregungen für die gute Tat pro Tag
Es ist nicht nötig, sich in Aktivismus zu stürzen und großartige Wohltätigkeitsaktionen ins Leben zu rufen. Schon kleine, einfache Gesten der Freundlichkeit tragen dazu bei, Sonnenstrahlen ins Herz der Mitmenschen zu senden.
Wie wäre es, wenn
- die Kollegen im Büro mit einem Kuchen oder einer Tüte Brötchen überrascht würden?
- in der Schlange an der Kasse ein anderer vorrücken dürfte?
- auf dem Gehweg und hinter der Windschutzscheibe die Lippen zum Gruß und einem freundlichen Lachen geöffnet würden?
- die Familie ein tolles Essen serviert bekäme?
- die Kinder länger wachbleiben dürften und sich an einer Eltern-Kind-Aktion erfreut könnten?
- ein Blumenstrauß überreicht oder einfach Zeit für ein Gespräch verschenkt würde?
Jeden Tag, bitte!
Der Alltag bietet viele Gelegenheiten für die eine gute Tat am Tag. Wer weitere Ideen sucht, sollte in sich hineinhören: „Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen auch!“ Dieses Bibelzitat (Evangelium nach Matthäus 7,12) liefert das beste Rezept fürs Glücklichsein und Glücklichmachen, nicht nur am Weltnettigkeitstag.
Was bringt so ein Aktionstag in der heutigen Zeit?
Ein zur Hälfte gefülltes Glas kann als halb voll oder als halb leer beschrieben werden. In jedem Fall ist die Zustandsbeschreibung korrekt, dennoch besteht ein Unterschied in der Betrachtungsweise. In der Aussage, dass das Glas halb voll ist, schwingt eine positive Einstellung mit, während das halb leere Glas den Verlust ins Zentrum der Aussage rückt.
So lässt sich der Weltnettigkeitstag und die EINE gute Tat am Tag in unserer schnelllebigen und gefühlsentleerten Zeit als unnötiger Tropfen auf den heißen Stein betrachten. Man kann es aber auch so sehen: steter Tropfen höhlt den Stein!
Titelbild: ©iStock.com – Viktor_Gladkov