Seit den frühen 2000er Jahren werden wir von Castingshows wie „Deutschland sucht den Superstar“ begleitet. Doch wie aktuell sind diese noch in einer Zeit von Facebook, Twitter, Netflix und Youtube?
Entwicklung von Castingshows in Deutschland
In Deutschland begann es Anfang der 2000er Jahre mit Sendungen wie „Popstars“ oder „Deutschland sucht den Superstar“. Es setzte sich fort mit Sendungen, wie „Supertalent“ und „Germany’s Next Topmodel“. Bis in die frühen 2010er Jahre haben diese Sendungen einen grandiosen Aufstieg erlebt. Vor allem die ersten Folgen von Castingshows wie DSDS mit lustigen Kandidaten, die gar nicht singen können oder kurios sind, animieren viele Zuschauer regelmäßig zum Einschalten.
Bis heute erfreuen sich diese Sendungen im TV einer hohen Beliebtheit, allerdings gehen die Quoten vieler solcher Castingshows zurück. Die Castingshows sowie die ausstrahlenden Sender müssen der neuen Konkurrenz ins Auge sehen, die da heißt: Netflix, Youtube, Facebook, Twitter, Facebook oder Amazon.
Video: Warum Castingshows mit miesen Quoten kämpfen
Was die Konkurrenz so stark macht
Die Castingshow-Formate haben zwar noch immer viele Zuschauer, aber die Konkurrenz hat viele Vorteile. Sie können ihr Publikum viel genauer verstehen. Die Währung sind die vielfach beschworenen Daten. Denn fest steht: Je mehr ein Anbieter über sein Publikum weiß, desto besser können Sendungen und Formate an dessen Bedürfnisse, Sehgewohnheiten usw. angepasst werden.
Das gilt für Netflix ebenso wie für Youtube oder Amazon. Darunter fallen demografische Angaben, wie Altersstruktur, Geschlecht usw. Wer hat was geschaut und könnte – darauf basierend – etwas anderes sehen wollen?
Wie könnten sich Castingshows weiterentwickeln
Was können aber jetzt Castingshows tun, um von der Quotenentwicklung abzukommen, die ja in letzter Zeit eher zu Lasten der Castingshows ging? In der Tat wurde schon einiges getan, um die Entwicklung zu stoppen. Mit eigenen Apps haben RTL und Prosieben/Sat.1 versucht, das Modell Netflix zu kopieren. Für einen monatlich zu zahlenden Betrag kommen die Zuschauer in den Genuss sämtlicher Sendungen des Senders.
Es bleibt allerdings fraglich, ob Zuseher bei einem solchen Modell nicht lieber Serien favorisieren oder Filme gucken wollen und statt auf lustige Sänger lieber Comedy-Serien vorziehen. Hinzu kommt, dass die Formate sich kaum entwickelt haben. Dieter Bohlen steht wie kaum ein Anderer für die Casting-Sendungen von RTL. Würde eine Umschichtung des zuständigen Personals und ein Überdenken des Sendung-Prinzips hier nicht besser sein?
Zudem versinken die Gewinner von Casting-Sendungen immer öfter in der Versenkung. Das beeinflusst auch die Bewerber-Struktur. Zwar wurde ein Preisgeld festgelegt, das die Gewinner einstreichen können – der große Ruhm bleibt nach Ende einer Staffel, ganz gleich ob bei GNTM und DSDS, immer öfter aus.
Fazit: Castingshows haben es schwer
Egal, was man darüber denken mag, wie Inhalte bei der Konkurrenz bezahlt werden: Es kommt jetzt darauf an, sich auf die Zukunft einzustellen und die muss für Sender wie Prosieben/Sat.1 und RTL nicht unbedingt rosig sein. Nur wenn sie ihre Castingshows fit machen können für die Zukunft und wenn noch genügend Nachfrage besteht, werden sie es schaffen, auch noch in zehn oder zwanzig Jahren zu bestehen.
Titelbild: ©istock – cyano66