David Guetta is back! Nachdem der französische DJ bereits mit seiner neuen Single „Dangerous“ die Spitze der deutschen Singlecharts stürmte, legt er nun mit seinem sechsten Studioalbum „Listen“ noch 13 weitere Tracks nach – doch die hören sich irgendwie ganz anders an, als seine bisherigen Produktionen…
Auf schwächelnd folgt stark: Guettas fulminantes Comeback
Ganze drei Jahre sind bereits verstrichen, seit der französische Kult-DJ David Guetta (Love Generation) mit Nothing but the Beat sein letztes Studioalbum in den Handel gebracht hat. Damals schaffte der 47-jährige nicht nur in seinem Heimatland, sondern auch in Deutschland, Österreich und in der Schweiz souverän den Sprung auf Platz 1 der deutschen Albumcharts. In der Zwischenzeit ist jedoch eine Menge passiert: Die 2013 und 2014 veröffentlichten Singles Play Hard und Shot me down wurden von Kritikern aufgrund ihrer eher lieblosen Machart nicht unbedingt in den höchsten Tönen gelobt, viele Fans des House-Genres sahen in dem jungen Schweden Avicii bereits einen potentiellen Ablöser von Guetta.
Nun jedoch scheint das Glück wieder vollständig auf der Seite des französischen Multitalents zu sein: Nachdem sich bereits im Juni dieses Jahres die neue Single Lovers of the sun auf Platz 1 der deutschen Singlecharts katapultierte, gelang Guetta dieser Erfolg nun auch mit seinem neuen Song Dangerous – beide Hits sind Auskopplungen aus dem soeben erschienen Studioalbum Listen, welches bereits der sechste Longplayer des weltweit beliebten DJ’s ist.
Ungewohnte Töne: David Guetta erfindet sich neu
Wenngleich das neue Album von David Guetta mindestens für genau so viel gute Stimmung sorgt, wie seine fünf Vorgänger, stellt man als aufmerksamer Fan des Erfolgs-Producers bereits nach wenigen Minuten fest, dass bei Listen irgendwie alles etwas anders klingt, als man es sich eigentlich erwartet hätte. Und tatsächlich: Für sein neuestes Werk überarbeitete Guetta radikal seine Vorgehensweise und erschuf auf diesem Wege ein völlig neuartiges (zugleich aber auch sehr gewagtes) Klangerlebnis, welches es von ihm in dieser Art noch nie gegeben hat.
Statt wie bisher kräftige Beats zu kreieren und diese im Anschluss daran mit coolen Vocals aufzupeppen, richtet Listen sein Hauptaugenmerk auf songbasierte Lieder, welches u.a. mit schlichten Gitarre/Stimme- oder Piano/Stimme-Aufnahmen überraschen. Gegenüber der US-Zeitschrift Rolling Stone rechtfertigte Guetta seine Verwandlung mit der Tatsache, dass er sich nach all den Jahren einfach mal an etwas neuem ausprobieren wollte – ein Konzept, mit dem jedoch bereits Weltstars wie Robbie Williams (sein rundum verändertes Album Rudebox floppte gnadenlos) auf die Nase gefalllen sind.
Bemerkenswerte Gästeliste: Teamwork mit Sia, Nicki Minaj und John Legend
Im Fall von David Guetta könnte sich das eingegangene Risiko nicht nur als sehr mutiger, sondern auch als überaus erfolgreicher Schritt unter Beweis stellen: Dank einer recht vielversprechenden Gästeliste, welche u.a. Branchengrößen wie John Legend, Nicki Minaj, Nico & Vinz, Emeli Sandé und Sia umfasst, erweist sich das neue Album insbesondere aus musikalischer Sichtweise als echter Leckerbissen – mit dem US-Sänger Sam Martin, der in Lovers On The Sun und Dangerous mitmischt, hat Guetta zudem einmal mehr ein frisches, unverbrauchtes Talent hervorgebracht.
Mit Nicki Minaj arbeitete Guetta hingegen bereits im Jahr 2011 an dem überaus erfolgreichen Billboard-Kracher Turn me on zusammen, in Kooperation mit der australischen Sängerin Sia entstanden zudem die beiden Hits Titanium und She Wolf. Guettas aktuelle Single Dangerous ist übrigens gleich zwei mal auf dem neuen Album vorhanden: Einmal in der klassischen Single-Version und einmal im aufgepimpten Deephouse-Mix vom deutschen Produzenten Robin Schultz, der in diesem Jahr mit seinem Gute-Laune-Song Waves einen Nummer-1-Hit landete.
Wer sich nicht von vorherigen Kritiken blenden lassen und sich lieber sein eigenes Bild von David Guettas neuem Studioalbum machen möchte, kann dies ab sofort tun: Listen liegt seit dem 21.November in den Regalen der CD-Läden und dürfte von dort aus sicherlich schon bald an die weltweiten Chartspitzen stürmen.
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