Der Mythos von Coco Chanel, der Schöpferin des „kleinen Schwarzen“ und weiterer Modeklassiker lebt bis heute und für viele Menschen ist „Chanel“ ein Ausdruck von Eleganz und Klasse. Nun zeigt eine Ausstellung in Hamburg Kostüme, Accessoires und Schmuck der Designerin. Für viele Frauen gibt es ein großes Ziel im Leben: endlich eine Chanel-Tasche ihr Eigen nennen zu können. Stolz würden sie die die teure, berühmt gesteppte Handtasche in der Öffentlichkeit präsentieren und zärtlich über die zwei C’s streichen, wenn sie sich unbeobachtet fühlen.
Die Faszination, die Coco Chanel und ihrer Kreationen auf viele ausüben, ist bis heute ein Phänomen. Besucher des Museums für Kunst und Gewerbe in Hamburg haben bis zum 18. Mai 2014 die Möglichkeit in die Welt von Chanel einzutauchen und der Frage nachzugehen, warum Coco Chanel als Person und die durch sie begründete Marke bis heute so große Aufmerksamkeit erfahren hat.
Mythos Chanel
Die Ausstellung „Mythos Chanel“ präsentiert in Hamburg insgesamt über 200 Exponate aus bedeutenden Sammlungen, darunter Kostüme, Accessoires, Schmuck, Werbegrafik, historische Fotografien und über 75 Modemagazine (1920-1971). Zu sehen gibt es neben 54 originalen Outfits aus dem Hause Chanel (38 aus der Zeit der Designerin selbst), über 50 Schmuck-Kreationen und 35 Adaptionen der Chanel-Klassiker.
Erzählt wird der Mythos Chanel in drei Kapiteln. Im ersten Abschnitt der Ausstellung geht es um die eigene Schaffensperiode der Modeschöpferin. Aus dieser Zeit werden unter anderem Kleidungsstücke gezeigt, die Coco Chanel für die Schauspielerin Marlene Dietrich entworfen hat. Im zweiten Teil wird die bis heute anhaltende große Bedeutung der Chanel-Klassiker dokumentiert und im dritten Kapitel steht das Schaffen von Karl Lagerfeld für das Haus Chanel im Mittelpunkt.
Aufbau eines Modeimperiums
Coco (eigentlich Gabrielle) Chanel (1883-1971) startete ihre Modemarke 1913 in Paris und bereits seit ihren Anfängen konnte sie große Erfolge feiern. Es ist bewundernswert, dass sie es als Frau in der damaligen Zeit geschafft hat, ein internationales und bis heute außerordentlich erfolgreiches Modeimperium aufzubauen.
Mit dem Namen der Modeschöpferin sind bedeutende Modeklassiker wie das kleine Schwarze, das Chanel-Kostüm oder die Chanel-Tasche verbunden. Ein weiterer weltweiter Verkaufserfolg war ihr Parfum „Chanel N°5“, das Anfang der 1920er Jahre auf dem Markt kam. Damit konnte sie sich zeitlebens finanzielle Unabhängigkeit sichern.
Keine zweifelhaften Details aus dem Privatleben
Das Leben von Coco Chanel war allerdings alles andere als ein Rausch aus Tüll, Duftwässerchen und Modeschmuck. Das Privatleben der Französin zog nicht immer positive Aufmerksamkeit auf sich. So soll sie nach dem Einmarsch der Deutschen in Paris versucht haben ihren jüdischen Geschäftspartner enteignen zu lassen und von Arbeiterrechten soll sie nur recht wenig gehalten haben. Ihre Beziehung zu einem deutschen Baron, der als für die Auslandsabwehr der Wehrmacht als Agent tätig war, sahen viele als Verrat.
Bis heute ist Coco Chanel eine schillernde und faszinierende Persönlichkeit, der zahlreiche Filme und Bücher gewidmet sind. In der Ausstellung „Mythos Chanel“ wird das Privatleben der Designerin allerdings nur am Rande erwähnt, soll doch hier die Schönheit und der Erfolg im Mittelpunkt stehen. Schließlich geht es nicht nur ausschließlich um die Modeschöpferin selbst, sondern auch um ihr Modeimperium, das auch nach über 100 Jahren noch strahlt und glänzt.
Quelle: Museum für Kunst und Gewerbe, Hamburg
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Bildquelle: MKG_Chanel_Ausstellungsansicht_2 : Michaela Hille