Bring Your Own Device (BYOD), das eigene Mobilgerät am Arbeitsplatz, ist für viele Arbeitnehmer ein Traum. Doch noch immer lehnen 94 Prozent der Unternehmen in Deutschland die Nutzung privater Endgeräte am Arbeitsplatz ab.
BYOD-Modell wird größtenteils abgelehnt
Es sind vier Buchstaben, die Arbeitgebern einen kalten Schauer über den Rücken jagen: BYOD. Kaum eine andere technische Innovation stößt in den Chefetagen der Bundesrepublik auf mehr Skepsis. Und das, obwohl das Arbeiten auf dem eigenen Device für Unternehmen Vorteile bereithält, die nicht von der Hand zu weisen sind: BYOD ermöglicht es Mitarbeitern, ihre Aufgaben jederzeit und von jedem beliebigen Ort aus zu erledigen. Eine Flexibilität, die immer öfter gefragt ist. Dennoch zeigt eine Studie von NetMediaEurope in Kooperation mit Intel aus dem Jahr 2013, dass mit 94 Prozent der Großteil der deutschen Unternehmen das BYOD-Modell ablehnt.
Doch lässt sich die Nutzung privater Mobilgeräte am Arbeitsplatz überhaupt noch aufhalten?
Smartphones und Tablets sind in Deutschland allgegenwärtig
Sie werden in nahezu allen Bereichen des Alltags genutzt – auch für berufliche Zwecke. Das zeigt eine Umfrage, die der Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik der Universität Siegen in Zusammenarbeit mit dem European Research Center for Information Systems (ERCIS) unter Mitarbeitern der öffentlichen Verwaltung durchgeführt hat.
Die Studie zeigt: Bisher verfolgen nur 19 der befragten Verwaltungen eine Strategie bezüglich BYOD, die Mitarbeiten die dienstliche Nutzung privater Mobilgeräte erlaubt. Dennoch nutzen 79 Prozent der befragten Mitarbeiter im Arbeitsalltag private Smartphones und Tablets. Es besteht somit Handlungsbedarf. Denn ohne entsprechende Regelungen birgt BYOD ein hohes Sicherheitsrisiko.
Was wird empfohlen?
Die Autoren der Studie empfehlen Verantwortlichen, geeignete Maßnahmen zu treffen, statt das Problem zu ignorieren. Regulierungen sollten zu einem BYOD-Konzept führen, das auf eine kontrollierte Erlaubnis hinarbeitet, da bei einem Verbot davon auszugehen ist, dass sich ein Großteil der Mitarbeiter über die Regeln hinwegsetzen wird. Richtlinien müssen gezielt und verständlich kommuniziert werden. Eine große Herausforderung bedeutet BYOD vor allem für IT-Abteilungen. Die Umsetzung eines technischen Konzepts kostet Geld und Ressourcen. Diese Aufwendungen rechtfertigen sich jedoch vor dem Hintergrund der Kosten, die durch eine unkontrollierte Nutzung privater Endgeräte am Arbeitsplatz entstehen können.
Video: Was steckt hinter dem Konzept „Bring Your Own Device – BYOD“?
Private und berufliche Daten sollten auf den Endgeräten getrennt bleiben
Softwarehersteller halten eine Reihe von Möglichkeiten und Lösungen bereit, die Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen helfen, den Umgang mit BOYD so sicher und effektiv wie möglich zu gestalten. Beispielsweise erhalten Administratoren durch Tools für die Netzwerküberwachung einen professionellen Einblick ins Unternehmensnetzwerk und die damit verbundenen Mobilgeräte. Darüber hinaus muss sichergestellt werden, dass private und berufliche Daten auf den Endgeräten getrennt bleiben und IT-Verantwortliche auch beim Verlust eines Smartphones oder Tablets die Möglichkeit haben, sensible Daten aus der Ferne zu löschen.
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