Was steckt hinter der Ice-Bucket-Challenge?

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Bild von der Ice-Bucket-Challenge

Die „Ice-Bucket-Challenge“ ist derzeit der absolute Renner im Netz. Doch was genau verbirgt sich eigentlich hinter der erfrischenden Aktion? Der folgende Artikel liefert alle Antworten zum kultigen Social-Media-Hype.

Kalte Dusche gefällig? Die Welt nominiert sich gegenseitig

Das Internet ist nahezu jedes Jahr für einen aberwitzigen Trend gut, welcher bei der weltweiten Bevölkerung dermaßen gut ankommt, dass wirklich jeder seinen eigenen Beitrag dazu leisten möchte.

Nach dem „Harlem Shake“, dem „Gangnam Style“ und dem sogenannten „Planking“ erfreut sich nun also die „Ice-Bucket-Challenge“ hoher Beliebtheit. Bei dieser schrillen Aktion, welche derzeit verschiedenste beliebte Online-Plattformen wie Facebook, Youtube und Instagram überschwemmt, nominieren Nutzer gleich mehrere ihrer Freunde.

Diese lassen sich im Anschluss daran vor laufender Kamera mit einem Eimer voller Eiswasser übergießen – Nach getaner „Arbeit“ nominieren diese dann ebenfalls drei weitere Personen.

Video: Bill Gates ALS Ice Bucket Challenge

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Ice-Bucket-Challenge: Unterhaltung mit ernstem Hintergrund

Was auf den ersten Blick nach einer weiteren unsinnigen, aber lustigen Aktion aussieht, hat in diesem Fall tatsächlich einen ernsten Hintergrund: Mit der Ice-Bucket-Challenge soll auf Amyotrophe Lateralsklerose (kurz: ALS), eine seltene Nervenkrankheit, aufmerksam gemacht werden.

Obwohl Wissenschaftler und Ärzte bereits seit mehreren Jahren intensiv an der Entwicklung eines Wirkstoffs gegen diese recht unerforschte Krankheit tüfteln, gilt die Amyotrophe Lateralsklerose derzeit leider noch als unheilbar. Patienten mit der Diagnose ALS leiden unter der Zerstörung ihrer Nervenzellen im Gehirn und Rückenmark, welche nach und nach zu einer fortschreitenden Muskel- oder Atemwegslähmung führt.

Da auch die Erkrankung selbst in den meisten Fällen erst relativ spät erkannt wird, wird den meisten ALS-Erkrankten ab dem Zeitpunkt ihrer Diagnose oftmals nur eine relativ kurze Lebenserwartung zwischen einem und drei Jahren prognostiziert.

Doch wie genau kann die Ice-Bucket-Challenge das traurige Leben der ALS-Patienten verbessern? Möglich wird dies durch die kleine, aber durchaus feine „Zusatzklausel“, die jeder Nominierte ganz nebenbei eingeht: Wer keine Lust hat, sich mit eiskaltem Wasser zu übergießen, muss als Ausgleich hierfür einen kleinen Betrag für die Erforschung und Bekämpfung der seltenen Nervenkrankheit spenden – laut eigener Aussage der ALS Association kam hierdurch bereits ein stattlicher Betrag von über 30 Millionen US-Dollar zustande.

Achtung aufgepasst!
Besonders cool: Viele der nominierten Personen, die durch die Ice-Bucket-Challenge mittlerweile auf die schockierende Krankheit und ihren dramatischen Verlauf aufmerksam geworden sind, lassen sich zwar mit dem kalten Wasser übergießen, greifen im Anschluss daran aber trotzdem in ihr Portemonnaie.

Auch Prominente spenden bereitwillig für den guten Zweck

Dass sich die erfrischende Ice-Bucket-Challenge mittlerweile einer derartig großen Beliebtheit erfreut, ist in erster Linie auf zahlreiche bekannte Personen der Öffentlichkeit zurückzuführen, welche für den guten Zweck bereits ein eiskaltes Bad genommen haben.
Hand bestehend aus Schriftzug
Egal, ob Christiano Ronaldo, Justin Bieber, Lady Gaga, Bill Gates, Manuel Neuer, Marco Reus, Jürgen Vogel oder unsere deutsche Schlagerprinzessin Helene Fischer.

Nahezu jeder VIP, der einigermaßen berühmt ist, lässt es sich in diesen Tagen nicht nehmen, eine angenehme Abkühlung mit einer guten Tat zu verbinden – Zumal sich hierdurch, ganz nebenbei, sicherlich auch noch der ein oder andere neue Follower auf Facebook oder Instagram hinzugewinnen lässt.

Doch was genau halten eigentlich die zahlreichen ALS-Patienten von der Ice-Bucket-Challenge? Für einen „Riesengaudi“ hält das Ganze zum Beispiel die Leipziger Journalistin Yvonne Weidel, die bereits seit rund anderthalb Jahren an der Erkrankung leidet – allerdings befürchtet sie auch, dass die Aktion bereits in kürzester Zeit wieder in Vergessenheit geraten könnte.

Ähnlich sieht dies auch der Neurologe Jochen Weishaupt vom Neurozentrum der Universität Ulm: Laut seiner Aussage wäre es zumindest wünschenswert, wenn die prominenten Teilnehmer in ihren Videos den Namen der Erkrankung nennen würden
Dies würde eventuell ein Stück dazu beitragen, die tückische Krankheit stärker ins Bewusstsein zu rücken.

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Titelbild: © wanphen chawarung – shutterstock.com
Bildquelle: © Mattz90 – shutterstock.com

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