Die deutschsprachigen Rapper Kay One und Bushido waren in der Vergangenheit ein unzertrennliches Duo, das zusammen Songs produzierte, Partys feierte sowie eine Menge Geld verdiente. Doch aus der anfänglichen Freundschaft entwickelte sich schlussendlich eine radikale Feindschaft, die dazu führte, dass Kenneth Glöckler über seinen ehemaligen Kollegen und seine kriminellen Machenschaften jetzt bei der Polizei auspackt.
Gangster-Rap und die Mafia
Es ist kein Geheimnis, dass Bushido in den berüchtigten Kreisen des Abou-Chaker-Clans integriert ist, einer Vereinigung mit Eigenschaften der organisierten Kriminalität. Auch seinen Zögling Kenneth Glöckler machte er mit den Mitgliedern des palästinensisch-libanesischen Clans bekannt und verlieh ihm so absolutes Insiderwissen. Nach der Trennung der beiden Künstler und anschließenden Rechtsstreitigkeiten um Namens- und Markenrechte, mischt sich nun auch die Organisation rund um Clan-Chef Arafat in die Angelegenheit ein. Die Beteiligung des Clans geht soweit, dass sich der einstige Lehrling nun an die Polizei gewandt hat und in eine Art Kronzeugenstatus eingestuft wurde. Das LKA bewertet den jungen Sprechgesangskünstler mittlerweile mit der Gefährdungsstufe 2 und sorgt mit fünf Zivilbeamten für die Sicherheit des jungen Mannes.
Drogen, Waffen und Gewalt
Kenneth Glöckler (bürgerlicher Name von Kay One) ist ein wichtiger Zeuge für die Behörden, denn es geht unter anderem um Delikte wie Waffenbesitz, Körperverletzung, Drogenhandel und Hehlerei. Letztendlich sorgte ein gefährlicher Zwischenfall im Juli 2013 dafür, dass der junge Rapper Angst um sein Leben hat und sich vom Staat beschützen lässt. Nach einer Veranstaltung der Berliner-Fashionweek wurde der, von zwei Bodyguards begleitete, Rapper auf der Fahrt ins Hotel von einem unbekannten Volvo zuerst verfolgt und später angehalten. Aus dem Wagen stiegen mit Kapuzen vermummte Männer, die den Künstler mit einer Plastiktüte, in der eine Schusswaffe versteckt war, bedroht und eingeschüchtert haben. Laut Aussage Glöcklers ist der Clan äußerst durchorganisiert und entsprechend gefährlich.
Es geht um Geld
Grund für die Bedrohungen und Streitigkeiten ist das Geschäft. Bushido bzw. sein schützender Clan beruft sich auf Verträge mit Exklusivrechten für Songs, Titel und Namen, sogar den Künstlernamen Kay One hat sich der ehemalige Mentor exklusiv gesichert. Neben dem Gericht will die Mafia ihre Forderungen wohl auch mit anderen Mitteln durchsetzen, denn laut Glöckler hat für den Clan Freundschaft keine Bedeutung und es ginge nur um Geld. Das diese Mittel auch aus Körperverletzung bestehen können, will der junge Rapper in einem persönlichen Gespräch mit dem Clan-Führer Arafat erfahren haben. So soll er angedeutet haben, dass er zwar niemanden umbringen wird aber die Verletzung von Körperteilen schon eine Option wäre.
Der Konflikt im Überblick
Durch die Zusammenarbeit mit dem bekannten Berliner Rapper und seinen Mafia-Verbindungen wurde Kay One in einen Kreis eingeführt, der ihn so schnell nicht mehr loslässt. Die Drohungen gingen sogar soweit, dass der einstige Lehrling um sein Leben fürchtet und sich nun sogar an die Polizei gewandt hat. Welche Auswirkungen seine Aussagen haben werden und welche Konsequenzen diese mit sich bringen, bleibt abzuwarten.
Video: KAY ONE über BUSHIDO bei STERN TV & STERN MAGAZIN – BERICHT
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