Grillen ist eine der Lieblingsbeschäftigungen der Deutschen im Sommer. Dabei gilt inzwischen die Regel, dass Bier nur zum Trinken da ist, denn für das leckere Grillgut gibt es bessere Tricks als die Bierdusche.
Die wichtigste Frage: Welchen Grill nehmen wir überhaupt?
Als Klassiker beim Grillen gilt der Holzkohlegrill, der inzwischen in vielen verschiedenen Größen und Farben, mit Deckel auch als Smoker nutzbar, zum Rollen oder mit vielen Ablagemöglichkeiten erhältlich ist. Die meisten Grillfans schätzen zudem das Aroma, das der Holzkohlegrill dem Grillgut gibt. Wer Zeit hat, ist mit dem Holzkohlegrill gut bedient, denn vom Anzünden der Grillkohle bis zum fertigen Grillgut dauert es schon eine Weile. Empfohlener Artikel: Gasgrill contra Holzkohlegrill, was sind die Unterschiede?
Wer gern oft grillt und schnelle Ergebnisse möchte, entscheidet sich für den Gasgrill, denn der ist sofort einsatzbereit, wenn das Gas entzündet ist. Vorteilhaft beim Gasgrill ist zudem, dass hier die Geruchsbelästigung deutlich geringer ist und dass er deshalb auch problemlos auf dem Balkon zum Einsatz kommen kann. Der Elektrogrill – auch als Tischgerät für die kleine Runde erhältlich, ist auch schnell einsatzbereit und zudem sowohl aufgrund seiner geringen Größe leicht zu verstauen als auch schnell gereinigt. Weiterlesen auf essen-und-trinken.de
Viele Hobby-Grillmeister bespritzen noch heute das Grillgut während des Garvorgangs mit Bier. Dieses Bier sollte man lieber trinken, denn so wird die Holzkohle unnötig aufgewirbelt und statt leckerem Gegrilltem gibt es staubige Fleischstücke auf den Teller.
Besser für einen guten Geschmack ist eine selbstgemachte Marinade. Hitzebeständiges Öl, das mit Essig, Kräutern und Gewürzen gemischt wird, gibt dem Fleisch ein tolles Aroma und sorgt auch für rauchfreien Grillgenuss, wenn die Marinade vor dem Grillen vom Grillgut vorsichtig abgetupft wird und so kein Öl in die Glut tropft.
Video: Grilltipps vom Deutschen Meister: Die richtige Glut
Der richtige Umgang mit dem Holzkohlegrill
Am einfachsten lässt sich der Holzkohlegrill mit einem sogenannten Grillkamin anzünden. In den werden zuerst Grillanzünder gesetzt, die dann entzündet und mit Grillkohle bedeckt werden. Ist die Grillkohle durchgeglüht und hat eine komplett weiße Schicht, kann sie in den Grill geschüttet werden. Der Grillkamin ist mit Lüftungsschlitzen versehen, die für eine gute Luftzufuhr, damit schnelles Durchglühen der Kohle sorgen. Um verschiedene Gararten zu erzielen, braucht es nicht mehrere Holzkohlegrills. Richtet man sich auf einem normalen, aber relativ großen Holzkohlegrill mehrere Garzonen ein, kann man alle Gararten auf einem Grill durchführen. Dafür werden die Grillkohlen auf eine Seite geschoben. Schnell zubereitetes Gargut wird direkt auf der Holzkohle gegart, warm gehalten oder sanft gegart werden dann Grillstücke, die durch die indirekte Wärme neben der Grillkohle perfekte Hitze erhalten. Eine Übersicht moderner Holzkohlegrills findet ihr hier.
Eine gute Ausstattung mit Uhr, damit auch Steaks auf den Punkt gelingen, Aluschalen, einer guten und langen, griffigen Grillzange sowie gegebenenfalls Handschuhen rundet die Ausstattung perfekt ab. Zarte Grillstücke wie beispielweise Lachs bekommen mehr Stabilität, wenn zwei Schaschlikstäbe über Kreuz in das Grillgut gespießt werden, denn so ist das weiche Grillgut leichter zu wenden und bricht nicht auseinander. Wichtig ist es übrigens immer, die Schaschlikstäbe vor dem Grillen gut zu wässern, damit sie auf dem heißen Rost nicht zu schwarz werden. Das gilt natürlich auch für den Klassiker Schaschlik.
Die Königsklasse beim Grillen: Das Steak
Damit das Steak perfekt gelingt, muss es zunächst scharf angebraten werden. Ist das Steak dicker als 2,5 cm, wird es dann in Alufolie eingewickelt in die Niedrigtemperaturzone des Holzkohlegrills gelegt, um jetzt den perfekten Garstatus zu erreichen. Der Fingerspitzentest hilft: Hat das Steak die Festigkeit wie das Gewebe zwischen eigener Nase und Oberlippe, ist es roh, fühlt es sich wie die Nasenspitze an, ist es medium und wenn es fest wie die Stirn ist, ist es well done – oder schon übergart. Weiterlesen: Grillfleisch deluxe – das sind die besten Steaks
Video: Grill Tipps vom Grillweltmeister
Sehr wichtig für perfektes Fleisch ist auch, dass das Grillgut nach dem Grillen noch etwas ruht. Auf einem Teller abgelegt und mit Alufolie für etwa fünf Minuten abgedeckt, kann der Fleischsaft in Ruhe in das Grillgut zurücklaufen und er läuft nicht sofort beim ersten Anschneiden aus dem Fleischstück heraus. Das gilt übrigens nicht nur für Steaks, sondern für jedes Fleisch vom Grill.
Beim Grillen ist Zeit und ein wenig Übung gefragt, um richtig leckere Ergebnisse zu erzielen. Wichtig ist das Jonglieren mit der richtigen Hitze und genug Geduld, damit gute Fleischstücke nach dem Grillen auch noch ruhen können. Selbstgemachte Marinade ist übrigens fertig marinierten Stücken immer vorzuziehen. Die Bierdusche sollte man dem Fleisch ersparen, denn dadurch wird unnötig Holzkohle aufgewirbelt und das Fleisch mit Staub bedeckt. Weiterlesen auf t-online.de: Nasentrick beim Steak – Grillen wie die Weltmeister.
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